Geschichtlicher Rückblick
Neueste Forschungen ergaben, daß die Gegend um den Auerberg bereits vor etwa 6000 Jahren, also in der Jungsteinzeit, von Menschen besiedelt war.
Bedeutende Funde liegen aber erst aus der römischen Zeit vor, als sich ca. 15-45 n.Chr. auf dem Auerberg eine römische Zivilsiedlung befand. Dass es sich hier um eine bedeutende frührömische Niederlassung handelte, bezeugen die bei Ausgrabungen gefundenen Töpferei- und Webereierzeugnisse, Bronze und Eisengußreste, Glas- und Metallgegenstände.
Besonders bemerkenswert war unter anderem der Fund von 3 kompletten römischen Militärdolchen mit reichverzierten Dolchscheiden, aus der ersten Ausgrabung in den Jahren von 1901 - 1906. Von 1966 - 1979 wurden bei den Ausgrabungen Münzen, Fibeln, Bronzegeschirrteilen, Gläsern, italische und frühsüdgallische Terra sigillata und zahlreiche andere Keramiksorten sowie ein komplett erhaltener Dolch samt reichverzierter Scheide und den Bronzebeschlägen des Militärgürtels gefunden.
Einige dieser Funde können im Dorfmuseum sowie in der Prähistorischen Staatssammlung in München besichtigt werden.
Das Dorf Bernbeuren ist mit Sicherheit eine Gründung alemannischer Siedler, worauf der Ortsname schließen läßt (bero-buro = Siedlung des bero). Als in der Karolingerzeit in Bernbeuren ein fränkischer Reichshof errichtet wurde, dürfte der Ort christianisiert worden sein. Ort und Pfarrei wurden später Besitztum des Hochstifts Augsburg, einige Höfe waren auch Eigentum der Klöster Steingaden und Füssen, doch unter der Oberhoheit des Bischofs von Augsburg. Urkundlich erwähnt wird der Ort 1221, als ein augsburgischer Dienstmann "Ulrich von Bernbeuren" (Ulricus de Bernbüren) als Zeuge genannt wird.
Mehrmals hatten die Bewohner des Dorfes und seiner umliegenden Weiler und Einöden in unruhigen Zeiten Unglück und schlimme Drangsal zu erdulden. Im Bauernkrieg 1525 haben einige Rotten schwäbischer Bauern Dorf und Pfarrhof geplündert. Während des Dreißigjährigen Krieges zogen von 1632 - 1635 mehrmals große Truppenteile der schwedischen Armeen durch den Ort und plünderten und brandschatzten Dorf und Umgebung. Nicht weniger schlimm hausten danach 1635 die Soldaten der kaiserlichen Armee, die zweimal durch Bernbeuren zogen.
Das größte Unglück für das Dorf hatte sich aber am 1. Juni 1720 ereignet, als beim großen Dorfbrand bis auf 5 Anwesen fast alle Häuser eingeäschert wurden. Neben den Bauernhäusern und deren Hausrat verbrannte auch die Kirche mit ihren Kunstschätzen und der Pfarrhof mit den Taufbüchern und allen sonstigen Aufzeichnungen.
In den darauffolgenden Jahren bauten die Dorfbewohner nicht nur ihre eigenen Gehöfte neu auf sondern errichteten zugleich auch großzügig, geräumig und kunstvoll ihr Gotteshaus (Einweihung 1725).